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Welch ein Wunder, aber es ist gelungen. Was war das für ein Akt: überhaupt erst mal den Schülern einen Zugang für die Eurythmie zu schaffen – wofür macht man das, was soll das überhaupt, ist das nicht nur blödes Gehampel. Dann die Frage von Mitarbeit, Disziplin und Üben. Denn ja – auch wenn man etwas toll findet und versteht, ist es deshalb noch lange nicht gekonnt. Und Üben…? -
Nachdem dann klar war, daß es eine öffentliche Aufführung im Kurtheater Freudenstadt werden würde, gingen die Strategien und Ansichten auseinander. Viele freuten sich auf die entstehende Möglichkeit, mal zu zeigen, was die Eurythmie denn eigentlich ist. Andere Schüler waren schockiert, wurden nervös und stürzten sich ins üben. Das, immerhin, war auch schon mal ein sinnvoller Effekt. Eine dritte, wenngleich kleine Gruppe, schaltete auf stur nach dem Motto: Frau Eurythmistin wird uns schon rausschmeißen, bevor sie sich blamiert. Allerdings – mit der Strategie hatten sie Pech. Keiner flog – nur aus den Proben. Und dass man die brauchte, um sich nicht selber zu blamieren, wurde dann doch irgendwann deutlich. Nachhilfe und ein paar sehr deutliche Worte taten den Rest. Und so schafften wir in 2 Monaten, wofür andere ein ganzes Schuljahr brauchen. Und was mußte nicht alles aus dem Boden gestampft werden: Kostüme, Beleuchtung, neue gefärbte Eurythmieschuhe, Verköstigung und Organisation in der Aufführungswoche, zusätzliche Probenzeiten und Musiker.
Eine Woche vor der Aufführung sahen sich die Klassen 10 und 11 erstmals gegenseitig ihre gearbeiteten Stücke an – und die Scheu war groß: was denkt jetzt der Andere? Das Feedback der Lehrer: es fehle an Konzentration, geistiger Präsenz, innerer Kraft. Erst am letzten Probentag in der Schule waren die Klassen so weit, daß sie es schafften, 2 Unterrichtsstunden konzentriert in Stille durchzuarbeiten. Das Erlebnis, wie anders ein Stück rüberkommt, wenn man es gemeinsam in Stille schon mal vorab innerlich hört und sich auf das Stück gemeinsam innerlich ausrichtet, was für die Schüler enorm beeindruckend. Und so schafften sie buchstäblich in der letzten Stunde den alles entscheidenden konzentrativen Schritt, um mit ihren Eurythmiedarbietungen überhaupt erfolgreich bestehen zu können.
2 Aufführungen gab es an jenem 29.4.: morgens intern für die Schule, Abends öffentlich. Eine Einleitung mit Demonstration zum Thema, was Eurythmie ist, eröffnete das Programm, machte die Schüler und ihr Publikum schon mal miteinander vertraut und nahm allen Beteiligten die Scheu. Immerhin gehen die Leute in Freudenstadt ja nun auch nicht regelmäßig in Eurythmieaufführungen, die dort bislang auch eh nicht angeboten wurden.
Das Ergebnis – eine super Eurythmieaufführung, die Schüler und Erwachsene gleichermaßen begeistert hat. Niemand hätte je damit gerechnet, daß Schüler, die Eurythmie noch nicht mal als regelmäßiges Unterrichtsfach hatten, eine Aufführung in dieser Qualität hinlegen konnten. Auch die aufführenden Klassen selber waren begeistert. Den meisten hatte die Vorbereitung ja auch schon Spaß gemacht, aber die bange Frage war halt doch geblieben – finden die das nicht alle lächerlich…? Nein, sie fanden nicht. Im Gegenteil. Jubel und Begeisterung durchwehten den Saal. Etliche Solos wie z.B. das von Nils, der den Verdrießlichen von Ludwig Bechstein darstellte, wurden mit Bravos und Gejohle aufgenommen, viele Gruppenstücke erregten Begeisterung und am Ende hörte der Beifall kaum auf. Mit den Stücken zum Thema Krieg und inneres Ringen konnten die Schüler das Publikum in einer Form berühren, daß es ganz still wurde im Saal und niemand mehr klatschen wollte. Ein größeres Lob gibt es für Aufführende kaum.
Alle waren von diesem Erfolg überrascht – Schüler, Lehrer, Eltern. Am Schluß kamen wir nicht ohne Zugabe von der Bühne, die gar nicht vorbereitet war. Ein schon gezeigtes Stück in anderer Besetzung mußte herhalten und so erleichtert wie die Schüler am Ende waren – es war 23.00 bis sie endlich nach Hause konnten – so froh waren sie auch. Aus der Riege derer, die sich bis zum Schluß gewehrt hatten , kam am nächsten Tag die Aussage: hätten wir gewußt, das das so toll wird, hätten wir ganz anders mitgearbeitet. – Na denn, dann vielleicht fürs nächste mal.
Kathedrale Notre-
Wer sich an einem Karfreitag zur Kathedrale Notre-
Karfreitag 2010, es schifft in Strömen. Vor der Kathedrale haben sich zwei lange Schlangen gebildet, Regenschirme aufgespannt. Das Nachschauen zeigt: der Eintritt ist frei, aber im Inneren erwartet die Besucherherde ein Mann in Ordensgewandung mit dem obligaten Körbchen. Im Mittelgang der Kirche hat sich gleichfalls eine Schlange gebildet, die dem Altar zustrebt. Die vordersten, von einem Priesterrund umgeben, wie es scheint, verbeugen sich. Eine Messe läuft aber keine. Messelose Massenspeisung des Abendmahles oder was ist dort los? In der Kathedrale verteilt tun Herren Dienst in Zivilkleidung, aber umgeben von einem weißen Mantel mit einem roten Kreuzsiegel eines mittelalterlichen Ordens, ähnlich dem Siegel der Templer oder Johanniter. Die Kleidung der Herren ist gedeckt, aber z.T. von erstklassiger Qualität – und: die Herren sowie die umhanglosen Damen, die man später entdeckt, sind teilweise verheiratet. Ein Katholischer Orden mit Eheleuten? Diese Menschen, offensichtlich geistig-
An jenem Karfreitag wird eine Reliquie gezeigt: die angebliche Dornenkrone Christi, welche heute in Notre-
Erste Frage: welcher Leser hier wußte, das dieses Stück überhaupt existiert? Zweitens: wenn das Ding angeblich echt ist – warum wurde seine Echtheit bis heute nicht überprüft? Aktuell ist die Kirche in Mißbrauchsskandale ohne Ende verwickelt, die das ganze Ausmaß an Doppelbödigkeit und Heuchelei offenbaren. Und in genau dieser Zeit zeigt man einen Gegenstand, an dessen Echtheit (mal wieder) „geglaubt“ wird, an dessen Wahrheitsgehalt aber keiner ein Interesse zu haben scheint. Wieder mal. Ist das ein Grundtenor der Kirche geworden?
Es geht aber noch weiter, jetzt mit den gewandeten Herren: Diese gehören zu dem Ritterorden vom heiligen Grab von Jerusalem, einem Orden, der rund um die Zeit der Kreuzzüge entstand und heute eine vom Papst anerkannte Gemeinschaft katholischer Laien und Priester ist, der die Ritter auch selber ernennt. Einmal im Monat finden „spiritual teachings“ statt, so unser Gesprächspartner. Man beachte: nicht religiöse Unterweisung gibt es, sondern eine „spiritual“ – also eher eine Art geistiger Schulung. Und genau so sehen die Herren und Damen auch aus: geistig geschult. Ich bin sprachlos. Wie viele junge Männer möchten ihr Leben einem christlichen Leben weihen und hadern mit der Tatsache, daß das nur im Zölibat geht. Und hier gibt es offensichtlich eine Vereinigung, die – sogar mit Ritterstatus – ein geistiges Leben pflegen kann, ohne Zölibat. Näheres zu dem Orden steht auf Wikipedia. Hier ist mir nur eines wichtig und interessant: bewerben kann man sich nicht um die Mitgliedschaft, man muß von irgend jemandem vorgeschlagen werden. Für Normalsterbliche gilt die Aufnahmebedingung: »Die Ritter und Damen werden unter Persönlichkeiten katholischen Glaubens sowie einwandfreier sittlicher Lebensführung ausgewählt, die sich in besonderer Weise um die katholischen Einrichtungen im Heiligen Land und um den Orden verdient gemacht haben und sich verpflichten, dies auch in der Zukunft zu tun.« (Zitat aus: Satzung – in der am 19. Juli 1977 von Papst Paul VI. genehmigten Fassung, Artikel 5, Absatz 2). Die Ernennung erfolgt wie gesagt durch den Papst.
Dann schauen wir mal, wer denn so diese Kriterien erfüllt hat und aufgenommen wurde (Quelle: Wikipedia). Z.B.:
•Konrad Adenauer
•Giulio Andreotti (italiensicher Politiker)
•Ludwig Martin (Generalbundesanwalt)
•Max Streibl (Ministerpräsident in Bayern, siehe dazu die „Amigo-
•Hubert Rohde (Intendant des Saarländischen Rundfunks)
•Maximilian I (Kaiser von Mexiko von 1864-
•Leopold II (König von Belgien von 1856-
Eine feine Gesellschaft, kann man da nur sagen. Ist das nun ein Orden oder dürfen hier Prominente auch mal Ritter spielen….-