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Siedlungen an der Westküste:
Maniitsoq (ca 3000 Einwohner) , Aasiaat (ca 3000 Einwohner), Qasigiannguuit (1200 Einwohner), weitere folgen!
2. Überschrift: Achtung: wenn Sie romantische Darstellungen der Lebensweise einer Jägerkultur suchen, wie sie vor der Dänischen Kolonialisierung und Siedlungsbildung waren, werden Sie auf dieser Seite enttäuscht.
In gewisser Weise ähneln sich die Orte: auf hügeligen kahlen Felsen sind in bunten Farbtupfern verstreut bunte Häuser in skandinavischer Holzbauweise. Als Kuriosität stehen vereinzelt noch alte, aus Torf oder Erdsoden gebaute Hütten, wie sie die Einheimischen früher bewohnten, doch mehr ist von der alten Kultur äußerlich nicht mehr zu sehen. Im Hafen liegen die Plastikboote der neuen Zeit, die die Kanus abgelöst haben. Jede Siedlung hat eine Fischfabrik (oder hatte zumindest eine) und gewaltig große Öltanklager -
Daß ein paar Dinge dann doch anders sind als in Europa, sieht man an Kleinigkeiten. Vor einigen Häusern stehen statt Autos aufgebockte Boote. In den Veranden und vor einzelnen Fenstern der Wohnblockanlagen hängt Fleisch auf Leinen zum Trocknen, wo es auch den Winter über bleibt. Und es gibt ein paar abenteuerliche Konstruktionen zum Wäschetrocknen. Vereinzelt haben Häuser einen angeleinten Schlittenhund vor der Tür. Die meisten dieser Tiere sind im Sommer entweder auf Inseln verbannt oder liegen angeleint auf den Wiesen herum und heulen sich durch den Tag. Im Supermarkt gibt es Outdoorsachen und Gewehre zu kaufen und immer wieder sieht man auf Veranden hängende Schlafsäcke zum Trocknen.
Gejagt wird allerdings nur noch zu privaten Zwecken am Wochenende, das meiste Fleisch kommt heutzutage aus dem Supermarkt, sprich: aus den schönen "artgerecht" geführten widerlichen Mastanlagen Mitteleuropas. Die Krabben, die hier in jeder Fischfabrik verarbeitet werden, gibt es hier nirgends zu kaufen -
Wale zum Beispiel, die sich hier vor der Küste tummeln, dürfen von den Inuit nur noch mit Quote gejagt werden: jedes 2. Jahr einer zu traditionellen Zwecken und ansonsten in begrenztem Umfang. Das reiche Japan hingegen schert sich einen Dreck um die Fangverbote und schlachtet jährlich Hunderte hin. Das zeigt einmal mehr, wie ausgeliefert ein Volk ist, das klein ist und keine Lobby hat.
Zurück zu den Siedlungen:
Maniitsoq:
hat -
Aasiaat:
Hier hat uns das Seemannsheim beherbergt, das es sich zur wirklichen Aufgabe gemacht hat, den durchkommenden Seeleuten eine alkoholfreie Unterkunft und was zu essen zu verschaffen: Die Zimmer sind ordentlich eingerichtet und das Essen ist wirklich günstige solide Hausmannskost aus den europäischen Massenerzeugnissen. Das Haus wird im Geist und Humor des Dänischen Protestantismus geführt, der harte Arbeit jeglicher Form von Vergnügen vorzieht. Die kleine Stadt hat ein Museum mit Exponaten der alten Inuit-
Qasigiannguuit
Hier liegen Eisberge in der Bucht und in der Ferne sieht man die Eisbergparade, wie sie sich durch die Diskobucht zieht. Qasigiannguuit hat eine wunderbare bergige Natur direkt vor der Haustür, mit Seen und Buchten, die sich wirklich einfach erwandern lassen. Selbst wer es auf gebahntem Fahrweg nur bis zum Friedhof schafft, wird mit einem fantastischen Blick auf einen herrlich daliegenden See belohnt: die Gegend erinnert an unsere mitteleuropäischen Hochgebirgsregionen -
Hervorzuheben ist auch das Museum, das gleich auf 4 Häuser verteilt ist: hier kann man einen Eindruck von den alten Siedlungen der Inuit bekommen, ihren Werkzeugen, Kochstellen und den Tieren, die sie jagten. Diese Menschen, die zu den härtesten Völkern der Erde gehören müssen, haben es geschafft, dieser extrem unwirtlichen Natur eine Lebensgrundlage und eine Kultur abzuringen: Welche eine Leistung! Und wie bitter muß es sein, innerhalb weniger Generationen erleben zu müssen, daß die Fertigkeiten, die zum Überleben beitrugen und den sozialen Status ausmachten, plötzlich nichts mehr zählen -
Das einzige Hotel im Ort liegt auf einer Klippe, von der man einen wunderbaren Ausblick hat: hier ist man direkt in der Natur. Von den an sich gemütlichen Zimmern, die allerdings etliche Nachteile haben, kann man das jedoch nicht sagen: Alle Zimmer liegen unter dem eher flachen Dach des Hauses und sind mit Dachflächenfenstern ausgestattet. Der Ausblick aus den verbleibenden kleinen Fensterteil geht entweder aufs Dorf oder auf die Öltanks im Hafen, nur 2 Zimmer haben wirklich Meerblick. Hinzu kommt, daß durch die Fenster bei kaltem Wetter auch Kälte in die recht kleinen Zimmer fällt -