Eisberge - Liebe zur Erde

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Eisberge







Faszination Eisberg!


Diese Eisberge sind für uns eine ungeheure Erscheinung geworden: Weil sie ihr leuchtendes Weiss behalten, auch wenn um sie herum alles im Grau des Nebels versinkt. Weil sie auf die Farben des Lichtes stärker reagieren als alles, was ich bisher gesehen habe. Weil sie in einer vollkommen unwirklichen Zwischenwelt zu schweben scheinen, die sich - zumindest für uns Fremde - dem unmittelbaren Zugriff entzieht.


Meine Unterkapitel sind bislang:

• Eisberge im Licht: Goethe hätte seine Freude!
•  Struktur und Farbe
•  Formen
• Geschichte vom großen Eisberg (ist noch in der Mache und wird nachgereicht)



Ich glaube, wir haben mindestens 2000 Bilder von Eisbergen und der sie begleitenden Kinderstube kleinerer Brocken und Bröckchen: ein sehr anregendes und ungewohntes Beobachtungsfeld, das eine ungemeine Faszination ausübt!

Wenn Sie im Nordatlantik Eisberge entdecken, ist die Chance groß, daß sie aus Grönland stammen - fast genauso sicher wie Eisberge im Südatlantik aus der Antarktis kommen. Das zeugt einmal mehr von dem riesigen Eisschild, der über dieses Land gebreitet ist. Sogenannte Tafeleisberge waren Teil des Schelfeises und kommen überwiegend in der Antarktis vor. Alle anderen sind entweder Abbrüche kalbender Gletscher oder eine Verknäulung von Packeis.
Angeblich liegt etwa 70% des Eisberges unter Wasser, die Berechnung beruht darauf, daß Eis weniger dicht als Wasser ist und daher oben schwimmt. Vor meinem Fenster sehe ich allerdings einen Stapel an treibender kleiner Schollen, bei denen ich diese Angabe echt bezweifle. Vermutlich ist es Eis, das sich aus zugefrorenem Meereis plus Schnee im letzten Winter gebildet hat und daher mehr Lufteinschlüsse hat als die schweren Gletscherstücke, die Jahrhunderte unter dem schweren Druck des Inlandeises zusammengepresst worden sind.

Eisberge aus Grönland haben angeblich eine Temperatur von konstant  -10,5 °C - und sie schmelzen sehr langsam. So wird als durchschnittliche Lebensdauer 3 Jahre angegeben, in der Zeit treiben sie den Atlantik südwärts und lösen sich meist erst auf Höhe von New York gänzlich auf, zumindest, wenn sie nicht irgendwo mal für eine Weile auf Grund laufen und dann fest sitzen. Im Kangia Eisford bei Ilulissat gibt es jedenfalls einen monatelangen Eisbergstau, weil sich vom Sermeq Kujalleq Gletscher gewaltige Brocken lösen, die zunächst in den Tiefen des Fjordes gut Platz haben. An der Mündung, etwas 70 km weiter,  ist der Fjord nur noch 200 m tief: hier bildet sich nun also eine Warteschlange von Eisbergriesen, die darauf warten, daß sie nur noch 200 m tief werden - entweder durch Abschmelzumg oder durch Reibung und Schiebung, zum Teil durch den Druck der Winde oder der Nachbarkollegen, die an sie anbolzen. Entsprechend findet sich um Ilulissat herum regelmäßig dieses Eisbrocken-Abbruchfeld.


Eisberge in Licht und Gegenlicht


Das vollständige Weiß des Eisbergs macht ihn zu einem Spiegel des Umgebungslichtes, ähnlich unseres frisch gefallenen Winterschnees. Dennoch üben diese treibenden Giganten eine ganz eigene Faszination auf uns aus: im trüben Wetter leuchtet ihr Weiss in der Ferne. Kaum wahrnehmbar schälen sie sich durch ihre Helle aus den grauen Nebeln heraus oder überragen die Nebelschleier mal eben mit ihrer Spitze. Gleißend liegen sie im Sonnenlicht und springen gerade dann ins Auge, wenn der größere Teil des Meeres im Wolkenschatten liegt. Zaberhaft schimmert an einzlnen Stellen Türkis durch: unter der Wasseroberfläche, in einzelnen Streifen die den Eisberg durchziehen oder gleich das ganze Eis, klar wir Glas. Am allerschönsten sind sie im Licht der Dämmerung - und die Dämmerung kann im Mai oder August schon viele Stunden dauern:

Schaut man mit der tief stehenden Sonne auf den Eisberg, nimmt dieser die Farbe der Sonne und des sie umgebenden Himmels an und beginnt, in diesen zu Leuchten. Schaut man gegen die Sonne, liegt der Eisberg also im Schatten. Und oh Wunder: Goethe, der Entdecker der farbigen Schatten, hätte hier sein Glück erlebt!

Das gelbe Licht, wo es alleine wirkt, erzeugt Lila Schatten, das orangene Licht erzeugt blaue Schatten und das rote Licht würde ins Grpne gehende Schatten erzeugen. Leider haben wir zu wenig davon sehen können, hier daher nur eine Auswahl:


Struktur und Farben:



Mich begeistern an den Teilen 2 Elemente: das anbrandende Meer spült auf Meereshöhe lineare Schichten aus.  Bricht von dem Klotz ein Teil ab, verändert sich die Lage der nächsten Schicht. Manche Brocken haben wunderbare lineare Strukturen, die möglicherweise auch deshalb sichtbar werden, weil sie sich im Lauf ihres Daseins dann auch mal gedreht haben: die Meerwasserseite ist dann plötzlich oben.
Damit einhergehend ist oft ein wunderbares Türkis zu sehen, dort wo der Eisberg im Wasser schwimmt. Oft ist das die vom Meer ausgewaschene Mulde.
Eine weitere Faszination sind die Türkis-blauen Linien und Strukturen im Eis. Dabei ist Schmelzwasser in Gletscherspalten eingedrungen, dort jedoch wieder fest gefroren. Herrliche Aderformen können so entstehen.

Das vollständige Weiß des Eisbergs macht ihn zu einem Spiegel des Umgebungslichtes, ähnlich unseres frisch gefallenen Winterschnees. Dennoch üben diese treibenden Giganten eine ganz eigene Faszination auf uns aus: im trüben Wetter leuchtet ihr Weiss in der Ferne. Kaum wahrnehmbar schälen sie sich durch ihre Helle aus den grauen Nebeln heraus oder überragen die Nebelschleier mal eben mit ihrer Spitze. Gleißend liegen sie im Sonnenlicht und springen gerade dann ins Auge, wenn der größere Teil der Bucht im Wolkenschatten liegt. Am allerschönsten sind sie im Licht der Dämmerung - und die Dämmerung kann im Mai oder August schon viele Stunden dauern - dazu stehen ja oben schon die Bilder.

Formen:


In den Eisbergen kann man natürlich alle möglichen Figuren entdecken, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Hier sind mal ein paar eingestellt:


 
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