Vietnam - Liebe zur Erde

Vietnam - ein Land verzaubert

Nach einer Legende stammen alle Vietnamesen von Drachensöhnen, und alle Vietnamesinnen von Feentöchtern ab. Und in der Tat: wenn man die Menschen ansieht, kann einem kaum eine treffendere Beschreibung einfallen. Die Frauen haben - selbst wenn sie nur als Trägerinnen arbeiten - eine gewisse zarte Anmut und Schönheit. Und wer versucht, die Straße zu überqueren, wird unmittelbar Bekanntschaft machen mit den Drachensöhnen auf ihren feurigen Untersetzern, mit denen sie zielstrebig - und viel zu schnell - wie züngelnde Flammen unterwegs sind.

Und wer erinnert sie nicht, die furchtbaren Bilder aus dem Krieg mit den USA? Man erwartet ja alles Mögliche, wenn man in dieses Land kommt - aber diese Schönheit und Freundlichkeit, die habe ich nicht erwartet. Die Meschen blühen in einer Unbefangenheit, als ob es die Kriege (Unabhängigkeit von Frankreich, USA) nie gegeben hätte.


Diese Schönheit der Menschen, ihre Kraft und Zähigkeit macht es für mich schwierig, das Wesentliche dieses Landes fotografieren zu können (- es fällt mir schwer, ständig den Leuten die Kamera ins Gesicht zu halten), ich kann nur sagen, daß es mich umgehend verzaubert.

Auch hier möchten die Menschen ihre Dinge verkaufen und rufen den Touristen an - aber sie machen das zart, fast scheu - und wenn man ihnen ein "Nein" zulächelt - lächeln sie zurück! In jedem Kontakt wartet eine Menschenbegegnung, ein Lächeln, ein Nicken, Neugierde! Ich kann mich nicht erinnern, wann ich so etwas das letzte Mal gesehen habe - und ich brauche Tage, um überhaupt allmählich zu begreifen, wo ich eigentlich gelandet bin.

Sicher gibt es auch hier die allgegenwärtigen Schattenseiten des Tourismus - so wird zum Beispiel auch ziemlich rücksichtslos und drachenkräftig geklaut. Jeder Wohlmeinende warnt davor. Das wiederum hat zur Folge, daß ich mich kaum mit Kamera auf die Straße wage und etliche der eingestellten Bilder mit dem Handy aufgenommen sind.
Unmittelbar wird jedoch deutlich, daß die Zeit, die ich hier haben werde, viel zu kurz ist - und dass ich nochmal wieder kommen muss.