Nationalpark Mljet: Pomena - Liebe zur Erde

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Nationalpark Mljet: Pomena

Der Nationalpark auf der Insel Mljet, Kroatien





Mljet ist seit alters her berühmt für seine Schönheit und mir eine Art zweiter Heimat geworden. Die vollständig begrünte Insel ist auf der Nordwestseite von Salzwasser-Binnenseen durchzogen, die durch einen natürlichen Kanal vom Meer her gespeist werden. Odysseus soll hier von Calypso festgehalten worden sein, wissenschaftliche Nachweise dafür gibt es jedoch nicht. Das erste Mal kam ich 1987 hier her. Der Sozialismus des alten Jugoslawien hielt den Tourismus eher niedrig. Die Insel war ein Ort der Stille. Studenten und Künstler saßen selbstvergessen zwischen den Klostermauern der Binneninsel Melita und zeichneten. Damals gab es keine zementierte Promenade, die Bäume vor dem Hotel waren gerade erst gepflanzt, keine Lampen am Weg, wenig Touristen und nachts eine paradiesische Stille. Die verschwiegenen Buchten rund um die Binnenseen waren tagsüber noch zu haben. 2 Tage die Woche spielte auf der Hotelterrasse in Pomena ein Pianist im Restaurant - das war´s an Aktivitäten.

Da im Nationalpark zumindest theoretisch das Bauen verboten ist, kann man hier tatsächlich noch von einem relativ geschützten und unverbauten Inselreich sprechen. Mittlerweile besetzten hier im Sommer die Segeljachten der kroatischen und sonstigen High-Society die Buchten und in der Hochsaison werden täglich 2000 Touristen von Korcula, Trstenik und Dubrovnik zu Tagesausflügen her geschifft. Doch wer Insel und Wege kennt, findet immer noch ein stilles ungestörtes Plätzchen. Wer heutzutage noch die Ruhe sucht, sollte jedoch am besten in der Vor- oder Nachsaison kommen.


Nationalpark und Menschen - ein Rundgang:

Die Insel hat 2 Salzwasser - Binnenseen, in dem größeren wiederum ist das Inselchen Melita, mit dem ehemaligen Kloster Sveti Maria drauf - zwischenzeitlich haben auch mal wieder 2 österreichische Mönche hier gelebt. Aber wir beginnen in



Pomena



Hotel Odyseji im Morgenlicht


















An einem ruhigen Vorsaisonmorgen. Der Bootssteg des Hotel Odyseji ist noch leer, der Blick zur Insel Korcula am Horizont frei.





Die Bucht von Pomena





In Pomena leben etwa 5 Familien, die sich traditionell vom Fischfang ernähren, inzwischen aber alle ein Restaurant mit Pension betreiben; trotz Bauverbotes stehen hier aber seit einigen Jahren wesentlich mehr Häuser. Im Winter wohnen hier nur die Alteingesessenen, kaum jemand verirrt sich hierher. Im Sommer brummt die Bucht, denn jedes Haus - mit einer Ausnahme - hat ein Restaurant.



Das Hotel Odyseji hat ca. 160 Zimmer, hinzu kommen abends die Jachten und die für Kroatien typischen Seegeltouren auf großen Booten, von denen sich in der Hochsaison auch mal problemlos 12-15 dieser Brummer am Bootssteg aneinander reihen - und die sind nicht leise. Somit können in der Hochsaison in der kleinen Bucht abends schon mal 800 Menschen zusammenkommen. Schattenbilder der Discotourer sind auf fast jedem Sonnenuntergangsbild zu finden - siehe eine der folgenden Seiten.















          Seegelturnboote der kleineren Sorte.




Mljet hat kaum eigenes Wasser, es wird daher vom Festland bei Trstenik per Boot nach Pomena gebracht, um die Hotelgäste zu versorgen. Früher übernahm das die "Nautika", eine Art Fähre, die den Motor für die Pumpe oben an Deck stehen hatte und mehrfach die Woche über die Bucht hin den totalen Lärm machte. Soll man als lärmbelasteter Tourist nur "leider" oder "Gottseidank" sagen - jedenfalls sank die Nautika irgendwann vor Italien. Heute wird das Wasser von diesem blauen Boot gebracht, das den Sommer über täglich mehrfach zwischen Trstenik und Pomena hin- und herpendelt:

             







Und gelegentlich kommt die "Wasserpolizei" von Korcula herüber. Es ist eine ganz kroatische Wasserpolizei, die mit den Einheimischen auf gutem Fuß steht.






Fischen...

              dürfen nur die Einheimischen....










In den Körben, hier am Steg zu sehen, werden Langusten gefangen und auch aufbewahrt.








Traditionell wird mit Netzen gefischt. Da die meisten Menschen hier schon älter sind, ist seit ein paar Jahren ein System hier der Renner, das die Netze für einen aus dem Wasser zieht.











Alternativ werden Drahtkörbe ins Wasser gelassen und mit Brot oder Fleischknochen gefüllt.







Durch eine Öffnung gelangen die Fische, aber häufig auch Aale und Oktopus in den Korb, finden aber nicht mehr heraus.
Vorteil: die Viecher bleiben am Leben und sind damit frisch. Nachteil: sie beissen auch mal beim herausnehmen.
Im Bild unten rechts finden sich in friedlicher Eintracht ein Aal und mehrere Tintenfische.














"Curraz" ist ein gerne benutzter Kraftausdruck der
bodenständigen Fischer in Pomena....




Je nach Wetterlage kann es ein paar Tage ziemlich winden - die Kroaten unterscheiden zwischen Jugo und Bora, vom Land kommend bzw von der See her. Jeder Sommer kennt auch Regentage, in denen es gewaltig pladdern kann. Berühmt sind die kleinen Tornados bzw Windhosen, die auch ein Fischerboot zum kentern bringen können und daher gefürchtet sind.












Vorbeiziehende Boote wirken manchmal wie aus einer Traumwelt...




  

Viele dieser Bilder sind direkt von meinem Balkon aus gemacht worden: oben links das linke Haus liegt direkt am Wasser. Rechts daneben eine der schönsten Sitzplätze in der Bucht unter dem natürlichen Schatten von Olivenbäumen.


Beim Fischen finden sich die Mitesser beim Ausnehmen der Fische auch schnell ein und erfreuen mit ihren Flugkünsten:

                                                               




 
 
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