Das Lichtbootfest - Lhai Heua Fai - Liebe zur Erde

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Das Lichtbootfest - Lhai Heua Fai



LHAI HEUA FAI - Das Lichterfest oder das Fest der Boote
in Luang Prabang



gehört zu den beeindruckendsten Festen, die ich bislang in Asien gesehen habe. Schon Tage zuvor kann man in den Straßen beobachten, wie die Menschen an ihren Booten basteln: da wird geschnitten, geklebt, gemalt, verziert... - und zunächst ist mir gar nicht klar, warum und wofür. Und die Laoten sagen auch nichts darüber. Erst ein Mitarbeiter einer der Agenturen macht mich auf das Fest und seinen Sinn aufmerksam.












Es beginnt mit Opferungen zu Sonnenuntergang in den Tempeln - Tempel hat Luang Prabang ja genug. Dann kommt der große Umzug, der sogar von einem König (So behauptet es der Polizist, der Wache hält, aber meines Wissens nach ist das Unsinn), von einem Logenplatz gegenüber dem vormaligen Königspalast aus beobachtet wird. Überall sind Menschen, die Feuerlichter steigen lassen. Die Freude daran ist groß, auch wenn manche Ballons in den Palmen landen:





Die Straße, auf der sonst der Nachtmarkt mit dem Kunsthandwerk statt findet, ziehen nun die einzelnen Gruppen: Tempel- und Dörfergemeinschaften mit ihren von Kerzen beleuchteten Drachenbooten entlang: ein buntes, ausgelassenes Spektakel, in dem manche vor allem jüngere laotische Männer mit Trommeln, Zimbeln und anderem zu schlagenden Utensilien in ihrem Rhythmus aufgehen und ganz aus sich herausgehen:




Viele Dorfgemeinschaften kommen in der eigenen Dorftracht - die jüngsten gehen voraus und wirken zum Teil sehr verschüchtert im Angesicht der tausenden, Spalier stehenden Touristen, die ihnen die Kameras entgegen halten. Es folgen Tanz - oder Musikgruppen des Dorfes, dahinter werden die Lichtboote gezogen: teils laut zelebrierend, teils ruhig und würdig tragend.


Die Boote gehören zu dem Beeindruckendsten, was ich bislang gesehen habe: erleuchtet werden sie durch Kerzen, getragen oder gerollt durch die Männer:

Es geht durch ganz Luang Prabang bis in die nördlichste Ecke der länglichen Halbinsel. Dort wird in den Tempelkomplex abgebogen.




Die Touristen, die das Spektakel weiter vorne beobachtet haben, sind längst abgehängt und zurück gelassen. Mit jedoch war aufgefallen, daß ich wieder mal keine Laoten sehe - wo sind die nur alle? Ale im Umzug engagiert? Das konnte ich mir nicht vorstellen und begann, an dem Umzug vorbeizuziehen. Und tatsächlich: wo es dunkel wurde, die Restaurants und Hotels aufhören, dort stehen die Laoten und warten. Gemeinsam mit dem Umzug ziehen sie dann in die Tempelanlage Wat Xieng Thong, wo die Lichterdrachen nebeneinander unter gewaltigem Lärm und Gefeier nebeneinander aufgestellt werden.









Hier sind nun wiederum kaum noch Touristen zu sehen - die sind direkt zum Mekong weiter gezogen und warten darauf, daß große und kleine Boote in den Fluß gelassen werden und hinabtreiben.


In dem Tempel sind noch Mönche und Opfernde zugegen, trotz der vielen Tausenden von Menschen, die direkt davor zelebrieren. Der Vollmond scheint auf die unwirkliche, nur von den Booten beleuchteten Szenerie und sprachlos frage ich mich, in was für eine Zeit mich dieses Fest entrückt?













In der Folge strömen die Menschen eine lange Treppe hinunter zum Mekong, Ihre Opfergaben in Form eines kleinen schwimmenden Bootes aus Bananenblättern, Kerzen und Räucherkerzen, Blumen und Früchten. Unter Gebeten und guten Wünschen werden diese den Mekong abwärts geschickt - und mit ihnen alle Sorgen, Nöte und Krankheiten, die dem Fluß übergeben werden. Gleichzeitig ist es eine Homage an den Fluß, und eine Abbitte dafür, daß man sein Wasser nutzt und verschmutzt und sich gegenüber dem Flußgeist vielleicht in anderer Form versündigt hat.
Insgesamt ist das aber auch ein Fest für den Buddha, das nicht nur das Ende der Regenzeit markiert, sonder auch dessen ... - Wiederkunft oder Aufstieg: so genau wusste das der Mann aus der Agentur nicht zu sagen. Und ich habe nicht wirklich mehr dazu gefunden.

Dann verteilen sich die Menschen in den Restaurants entlang des Flusses und schauen den ins Wasser gelassenen leuchtenden Punkten und großen Booten nach. ein bisschen Feuerwerk wird abgeschossen und ausgiebig gegessen - gegen 22.30 ist der Höhepunkt längst vorbei und nur noch einzelne Opferboote von den Dörfern oberhalb schwimmen den Mekong entlang in die Ferne...










 
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