Hauptmenü:
Teil 1: Die Mönchsspeisung in Laos -
Morgens vor Anbruch der Dämmerung finden sich die Mönche in Laos in den Tempeln zum Gebet zusammen. Ihre Gesänge und Trommeln bilden die akustische und geistige Atmosphäre, in denen die übrigen Dorfbewohner wach werden: ein Gebetsraum. Danach ziehen die Mönche durch das Dorf mit ihren Bettelschalen -
Die Mönche -
Jeder Laote ist ein mal in seinem Leben für einige Wochen oder Monate als Novize im Tempel und erlebt die Speisung am eigenen Leib. Hier geht es wahrlich nicht um Betteln. Die Menschen bereiten die Nahrung für die Mönche, opfern darin ihre Zeit und sehen, wie bescheiden diese leben -
und nun Teil 2: -
Gehören Sie auch dazu? -
Eine Abrechnung mit dem stumpfblöden Vampirismus des modernen Massentouristen, seinem Zerstörungspotential und den Kollateralschäden.
Inzwischen fallen in Luang Prabang morgens mit der Dämmerung die Touristenbusse in die stillen Tempelstrassen ein. Über die Aussteigenden fallen Strassenhändler her, die irgendwelches Zeug als Opfergaben für die Mönche verkaufen wollen und vor denen die Laoten mittlerweile selber warnen. Ganze Touristengruppen positionieren sich: die einen mit Kameras, dicht hingedrängt mit der Linse ans Geschehen, die anderen mit ihren Beiträgen zur Ernährung der Mönche. Das Ganze zum Teil sogar noch durch Tourguides unterstützt, die offensichtlich nicht aus lLaos stammen können. Die stummen Aufrufen an den Tafeln in den Tempeln, wie man sich zu verhalten habe, verhallen ungehört. Da werden zum Beispiel Dinge erwähnt wie: es sei ungehörig, den Mönchen in Bussen hinterher zu fahren und zu folgen, weil der Tourist ja dann höher sitzen würde als der Mönch steht.
Diese Ernährungsbeiträge haben zudem ihre Kehrseiten, wie wir leider sehen können und mittlerweile auch im ganzen Ort bekannt ist: die Mönche, die sich fast nur von Reis ernähren, werden nämlich davon krank. Wir wollen mal offen lassen, ob es an der Qualität, oder an der Art der Gaben liegt. Diese defensiven, so konfrontationsscheuen Laoten und ihre Mönche sehen nun keine andere Möglichkeit, um das Ritual nicht durchbrechen zu müssen, als die Gaben anzunehmen -
Es gibt viele denkbare Möglichkeiten, das Ritual zu beobachten, teilzuhaben und innerlich mitzuvollziehen UND dabei fotografieren zu können, ohne sich buchstäblich herein drängen zu müssen. Aber das, was wir da beobachten mussten, sprengt alle Formen kulturellen Anstandes. Und wir sehen mit Entsetzen, wie der für dieses Land dringend notwenige Tourismus, der eine regelrechte Rettung sein könnte, durch die egoistische, dämliche Verblendung seiner Individualitätsexemplare zur Erodierung und völligen Zerstörung einer Jahrhundertealten kultisch-