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Am nächsten Mittag machen wir uns auf mit dem Bus nach Zhijin. Durch die unendlich vielen Kegelberge, die in der Landschaft stehen, kündigt uns der Lonely Planet eine mehr als 3 Stündige Fahrt an für ca. 120 km. Der Bus, der uns mit Begeisterung einsammelt, spricht gleichfalls davon, uns dort raus zu lassen.
Die Fahrt gehört zu dem Schönsten, was wir bisher in China gesehen haben: ein überwiegend landwirtschaftlich genutztes Land, geprägt durch ein ausgesprochen beeindruckendes Karstgebiet, in dem ein waagrecht geschichteter Kegelberg am anderen steht – tausende in allen Größen, die in der Landschaft verteilt sind! Damit steht diese Strecke der Landschaftsform nach im selben Duktus, den wir nun schon seit Tagen in dieser Provinz sehen -
Die Felder sind rhythmisch geschwunden und passen sich den Gegebenheiten von Boden und Steigung an. Vielfach sind Felder terrassiert.
Angebaut wird vor allem Mais, aber auch anderes Gemüse.
Aktuell ist der Chili reif und liegt vor unzähligen Häusern zum Trocknen aus.
Die Dörfer haben eindeutig bäuerlichen Charakter – aber wo ist die „arme Landbevölkerung“, von der wir in unseren westlichen Medien immer so viel hören? Wenn ich auf die Häuser schaue, die hier auch überall belebt und bewohnt sind: immer der selbe Anblick: Mit wenigen Ausnahmen machen sie einen relativ neuen, soliden und stabilen Eindruck. Hier scheint eher Wohlstand zu leben als Armut -
Von der Provinz Guizhou wird dabei gesagt: ein Ort ohne 3 Li flachem Land, 3 Tagen schönem Wetter oder 3 Cent zum aneinander reiben“. Auch heute ist das Pro Kopf Einkommen eines der geringsten in China – und es soll auch arme Landstriche in diesem vorwiegend von Minderheiten bevölkerten Gebiet geben. Die chinesische Regierung hat erst vor kurzem angefangen, mit dem Bau der Eisenbahn einen Impuls zur Industrialisierung (hauptsächlich Mienen) zu geben. Nun ja – offensichtlich ist es so abgelegen dass es uns erstmals wirklich gut in China gefällt, was die Ursprünglichkeit der Natur betrifft. Dazu noch einige wenige alte Behausungen, die wir gefunden haben: meinem Empfinden nach stehen sie leer, meist steht irgendwo daneben ein neues Gebäude:
Überall in China kann man diese Art von Grabhügeln entdecken, die einen zum Teil recht neuen Eindruck machen: