Eurythmie am Arbeitsplatz - Liebe zur Erde

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Eurythmie am Arbeitsplatz

Eurythmie > Die einzelnen Bereiche


Bewegungsprogramme als berufsbezogene Gesundheitsvorsorge



Traditionell bieten anthroposophisch geführte Betriebe seit vielen Jahrzehnten Betriebseurythmie für ihre Mitarbeiter an. In den letzten Jahren sind international auch konventionelle Wirtschaftsunternehmen mehr und mehr dazu übergegangen, Betriebseurythmie anzubieten. Ziel der Betriebseurythmie ist es, ein besseres Betriebsklima zu schaffen, arbeitsplatzbedingte Einseitigkeiten auszugleichen und den Krankenstand zu senken.
Das Konzept wird anhand der Anforderungen des jeweiligen Betriebes und der Arbeitsplatzanforderungen entwickelt.


     










Forschungen zur Eurythmie am Arbeitsplatz:


Die Wirksamkeit der Eurythmie am Arbeitsplatz wird eindrucksvoll belegt durch eine Reihe von wissenschaftlichen Studien, unter anderem an einer österreichischen Großbaustelle, durchgeführt vom Joanneum Research unter Prof. Maximilian Moser im Auftrag der AUVA, einer der größten Unfallversicherungsgesellschaften in Österreich. Vergleichbare Projekte wurden durchgeführt mit Pflegepersonal , Forstarbeitern und Lehrkräften:

http://www.joanneum.at;
http://esv-sva.sozvers.at/mediaDB/MMDB118624_R38.pdf;


Studie mit Bauarbeitern: http://www.joanneum.at/de/fb6/ind/projekte/baufit.html , der Endbericht Nr. 38 als PDF: http://esv-sva.sozvers.at/mediaDB/MMDB118624_R38.pdf  (eine ausführliche Zusammenfassung ist am ende der Seite unten eingestellt):     
"Die Chronomedizin der letzten Jahrzehnte hat die große Bedeutung des Rhythmus für die Gesundheit sichtbar gemacht. Mit der Zerstörung natürlicher Rhythmen durch Nacht- und Schichtarbeit steigt die Krebssterblichkeit, Herzinfarkte nehmen zu und die Destabilisierung äußert sich in Schlaflosigkeit und Depression. Diesen "Rhythmuszehrern" können Rhythmusgeber entgegengesetzt werden, die aus den Kreativtherapien kommen: in einem Projekt mit Bauarbeitern konnte gezeigt werden, dass die Schlafqualität durch Körperübungen und Eurythmie am Bau deutlich verbessert werden kann. Krankenstände gingen zurück und Arbeitsunfälle traten nicht mehr auf." Aus dem IND_Handbuch Pflegefit, Link siehe unten.     
                                               
Studie mit Pflegefachkräften: PDF: http://www.joanneum.at/uploads/tx_publicationlibrary/img2882.pdf  oder http://www.joanneum.at/fileadmin/user_upload/IND/Publikationen/IND_Handbuch_PflegefitV3-1.pdf  ; in dem Handbuch sieht man auf S. 21 - 24 die Wirkung einzelner eurythmischer Übungen!

Studie mit Lehrern: http://www.joanneum.at/no_cache/de/suche/news/article/schluss-mit.html
Hier wurde gezeigt, daß sich der Einsatz von Eurythmie "insbesondere auf den sozialen Leistungsbereich und das körperliche Empfinden positiv ausgewirkt" hat.

Studie mit Forstleuten: http://www.joanneum.at/de/fb6/ind/projekte/forstfit.html  


Weitere Literatur:

Michael Brater/Ute Büchele/Ralf Gleide: "Betriebseurythmie. Ein Übungsweg zur Teambildung und beweglicher Arbeitsorganisation", Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2002

Michael Brater/Ute Büchele/Hans Herzer: "Eurythmie am Arbeitsplatz. Die soziale Wirksamkeit künstlerischen Tuns - Erfahrungen aus einem Industriebetrieb".,Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1987


Mein Angebot für Sie:

                                              




Ich biete Ihnen Bewegungsprogramme am Arbeitsplatz für kleine und mittlere Unternehmen und soziale Einrichtungen an. Ich erstelle im Gespräch mit Management, Teamleitern und Mitarbeitern ein auf Ihre Anforderungen zugeschnittenes individuelles Konzept. Betriebsübergreifend oder bezüglich der einzelnen Bereiche des Betriebes können verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden:

  • Soziale Prozesse im Team und im Betriebsablauf

  • Ausgleichsprogramme für arbeitsplatzbedingte Einseitigkeiten

  • Streßmanagement

  • Maßnahmen zur Begleitung von Veränderungsprozessen.




Die Zusammenfassung der oben erwähnten Bauarbeiterstudie ist entnommen aus: Beatrix Hachtel/Dr. med. Angelika Gäch:  "Bibliographie Heileurythmie. Veröffentlichungen 1920-2005", NMM-Verlag Bad Boll 2007, 610 S. , S.256ff:
Moser Maximilian mit interdisziplinärem Team: BAUfit: Beratungs- und Trainingsprogramme für Baufirmen. Ein Projekt der AUVA, Wien. AUVA-Projekt 1999-2000 Endbericht, Nummer 38, 140 S.

"In dieser Studie zeigt sich in beeindruckender Weise die physiologische Wirkung der Eurythmie, auch wenn sie nur in Gruppen durchgeführt wird. Die Zitate entstammen den einzelnen Beiträgen:

Das Projekt hatte zum Ziel, ein Programm auszuarbeiten und wissenschaftlich abzusichern, das die Unfallhäufigkeit und das Auftreten von Über- und Fehlbeanspruchung bei Bauarbeitern vermindert.

Bauarbeiter gehören zu der am stärksten von Arbeitsunfällen betroffenen Bevölkerungsgruppe. Die Hauptursachen für häufige Unfälle und Krankenstände werden in verschiedenen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, Herz-Kreislauferkrankungen, Hautschäden, Streß, Lärm und in den oft zu schweren Baustoffgewichten gesehen. Studien haben dabei gezeigt, daß Streß dabei einen "mindestens ebenso hohen Risikofaktor bei der Genese von Schäden darstellt, wie die Schwere der Lasten oder die Art des Hebens", weil Streß das Koordinationsvermögen massiv beeinträchtigt. "Im BAU-fit-Projekt wurde ein komplexes Interventions- und Meßprogramm zur Senkung der Streßbelastung und der Unfallzahlen für Bauarbeiter entwickelt und direkt am Arbeitsplatz durchgeführt. An dem interdisziplinären Projekt arbeiteten Sport- und Kunsttherapeuten sowie Betriebsberater ebenso mit wie Arbeitsmediziner, Psychologen, Elektroniker, Statistiker und Physiologen. Das Projekt wurde von der AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt in Österreich, d. Hrsg) finanziert und stellt einen einzigartigen Versuch dar, ein komplexes Interventionsprogramm durch wissenschaftliche Messungen zu untermauern und zu begleiten. Dazu wurden miniaturisierte Meßgeräte und modernste Elektronik verwendet, die zuvor noch nie unter den rauhen Bedingungen einer Baustelle eingesetzt worden waren."

Die Interventionen gliederten sich in:

?  Führungs- und Kommunikationstraining
?  Bewegungstraining: Streßabbauübungen, Körpergerechtes Arbeiten, um Fehlbelastungen zu vermeiden und Ausgleichstraining. Über das Konzept berichtet Dr. Paul Scheibenpflug.
?  Eurythmie als Herz-Kreislaufkoordinationsübungen, dargestellt von der Eurythmistin Fanny Kneucker (s. dort)
?  Physiologische Begleitforschung und Evaluation
?  Psychologische Begleitforschung und Evaluation
Das Beratungskonzept wird von Mag. Johann Beran vorgestellt. Univ. Prof. Dr. Maximilian Moser & Mitarbeiterinnen stellen die Ergebnisse vor.

Das Projekt lief über 14 Wochen und gliederte sich in eine Vor- und Nachbeobachtungsphase. Insgesamt wurden 43 Versuchsteilnehmer/innen betreut: 15 in der Zentrale und 28 auf der Baustelle (4 Versuchsteilnehmer/innen beendeten die Messungen vorzeitig). Es konnten 554 24h-Messungen und 3451 Morgenmessungen verwertet werden. Die Rate der verwertbaren Messungen lag bei 84 % bei 24h-Messungen und 82,1 % bei den Morgenmessungen. (S. 68).
Mithilfe des sog. "HeartMan" wurden Herzfrequenz und atmungskorrelierte Parameter bei den Beteiligten über 24 Stunden aufgezeichnet. Aus diesen Meßwerten konnte der Verlauf der Streßbelastung tagsüber und die Erholung während der Nacht gemessen und verschiedene Schlafphasen differenziert werden. Während der gesamten Projektdauer wurden morgens für 15 Minuten und einmal wöchentlich 24 Stunden lang diese Messungen durchgeführt, womit der Verlauf von ca. zwanzig physiologischen Parametern während der Arbeit und in Ruhe ermittelt werden konnte. Schlecht bewältigter Streß zeigt sich in den vegetativen Rhythmen und der nächtlichen "Schlafarchitektur". Die gemessenen Parameter werden durch sog. autochrome Bilder dargestellt, wodurch der Anteil an guter oder schlechter Nachterholung sichtbar gemacht werden kann. Tritt nachts keine Beruhigung und Regeneration ein, so unterscheiden sich die Bilder von Tag und Nacht kaum, die vegetative Balance zeigt eine geringe Strukturierung der zirkadianen Rhythmik.

Die Bauarbeiter wurden in 2 Interventionsgruppen und eine Kontrollgruppe eingeteilt: Die eine der beiden Interventionsgruppen hatte zuerst einen Block Eurythmie und danach 2 Blöcke "Körpergerechtes Arbeiten". Die andere Gruppe begann mit "Körpergerechtem Arbeiten" und hatte anschließend 2 Blöcke Eurythmie. Die Kontrollgruppe verblieb ohne Intervention.

Ergebnisse:
"Bei Bauarbeitern, die keine oder kaum Interventionen besucht hatten, zeigte sich initial die beste Nachterholung - etwa 80% der Nacht konnten aus vegetativer Sicht als erholsam klassifiziert werden. Bei den beiden Gruppen mit Interventionen war die Nachterholung anfänglich geringer - ca. 70% bzw. 60% der Nachtruhe konnten als erholsam klassifiziert werden. Bereits nach 4 Wochen hatte sich das Bild geändert: Die Gruppe ohne Interventionen hatte die gleichen Werte wie die anfänglich schlechtere Gruppe, die körpergerechte Arbeit praktizierte, und sank im Laufe des Projektes kontinuierlich ab. Eine vergrößerte vegetative Belastung war also bei der Gruppe ohne Interventionen zu beobachten, während die Interventionsgruppen gleich blieben oder sich sogar verbesserten." Dieses Ergebnis zeigt sich in den meisten gemessenen physiologischen und psychologischen Parametern.
Am Ende der Saison ist die Kontrollgruppe, die anfänglich die besten Ausgangswerte hinsichtlich der Erholungswerte hatte, auf das Niveau der ursprünglich schlechtesten Gruppe abgesunken, die Verschlechterung war signifikant. Die besten Ergebnisse zeigt die Gruppe, die 2 Blöcke Eurythmie hatte und ihre Werte gegenüber dem Beginn des Projektes deutlich verbessern konnten. (s.a. unter Kneuker, Fanny)

Moser et al. fassen die Bedeutung der Ergebnisse bezüglich der Eurythmie an anderer Stelle ("Jede Krankheit ein musikalisches Problem", s. dort) wie folgt zusammen:
"In einer Studie, die im Auftrag der größten österreichischen Unfallversicherung, der AUVA, durchgeführt wurde, wurde Eurythmie gezielt als Rhythmusgeber auf Baustellen eingesetzt, um Arbeitsunfälle zu reduzieren.... Die Bauarbeiter...wurden...in einem Interventionsprogramm betreut, in dem Eurythmie neben konventionellen körperbezogenen Übungen eine wesentliche Rolle spielte. Einerseits wurden damit die koordinativen und sozial übenden Fähigkeiten genutzt, die in der Eurythmie ausgebildet werden, andererseits wurde die Eurythmie als Rhythmusgeber eingesetzt, mit der Arbeitshypothese, daß die Erzeugung kleiner Rhythmen im Organismus zu einer Verstärkung größerer Rhythmen - wie der des Schlaf-Wach-Rhythmus führen könnte. Aus chronobiologischen Untersuchungen weiß man, daß guter Schlaf nur dann erreicht werden kann, wenn auch tagsüber präsentes Leben vorhanden ist. Eine Verstärkung der zirkadianen Rhythmik sollte also mit einer Verbesserung der Schlafqualität einhergehen.
Bereits im Einzelfall zeigte sich, daß die prognostizierte Wirkung der Eurythmie als Rhythmusgeber tatsächlich eintrat und eine deutliche Verbesserung der Schlafqualität beobachtet werden konnte. Insbesondere im vegetativen Quotienten war eine Verbesserung der Schlafarchitektur zu beobachten. Für die Gesamtgruppe wurde eine Dosis-Wirkungsbeziehung gefunden, bei der mit zunehmender Anzahl von Interventionen die streßbedingte Abnahme der Schlafqualität im Verlauf der Bausaison reduziert werden konnte. Bei einer Anzahl von etwa 12 Interventionen war dabei das Wirkungsoptimum zu beobachten. Ein weiteres Ergebnis, das sich für Baufirma und Auftraggeber (AUVA) auch ökonomisch günstig auswirkte, war die vollständige Reduzierung der Unfälle auf allen behandelten Baustellen. Obwohl der Interventionszeitraum nur 3 Monate dauerte, mit jeweils zweimaliger Intervention pro Woche, wurde auch 3 Quartale nach Ende der Interventionen kein schwerer Unfall mehr beobachtet.... Die koordinativen Fähigkeiten, die durch die Eurythmie gewonnen wurden, halfen den Bauarbeitern auch beim Versetzen von Baublöcken: Sie berichteten, daß diese anstrengende Arbeit wesentlich schneller vonstatten ging, seitdem die "merkwürdige" und zunächst belächelte Rhythmustherapie durchgeführt wurde."

 
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