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China ruft - Heileurythmie in Beijing

Herausgegeben von Beatrix Hachtel in Eurythmie · 15/3/2012 11:47:41

China Ruft…


Foto: Richard Schuckman

Die letzten Wochen sind wie im Flug vergangen, so viel Arbeit hatte ich selten und für die Website blieb keine Zeit. Und schon geht es weiter: Ende März werde ich nach Peking fliegen und eine noch ganz kleine Waldorfinitiative besuchen, die sich von mir und dem Arzt Olaf Koob Unterstützung gewünscht hat. 4 Wochen werde ich dort bleiben, die Einzelheiten aus dem Land gibt es wie immer vom Reiseblog:
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http://reisen.liebe-zur-erde.eu/#home


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Wer in der Zeit mit mir Kontakt aufnehmen möchte, benutze bitte das Kontaktformular meiner Website:
http://www.liebe-zur-erde.eu/kontakt.html


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China und Waldorfschule? So mancher wird sich vielleicht wundern, aber tatsächlich haben die Chinesen innerhalb ihres Landes viel mehr Möglichkeiten zur Gestaltung, als es für westliche Betrachter zunächst den Anschein macht. Im ganzen Land sprießen die Initiativen auf und ich bin sehr neugierig, was ich da finden werde.

China gehört zu den ältesten und zähesten Kulturen der Erde und hat in seiner langen Geschichte schon viel Trubel, Zusammenstürze und Umbrüche gehabt. Aber das Volk hat es immer wieder geschafft, sich zu einer neuen Einheit zusammenzufinden. Das Land ist so riesig und in seiner landschaftlichen Gestaltung so vielfältig, daß die Chinesen in ihrer Geschichte eigentlich nie ernsthafte Begegnungen mit anderen Hochkulturen hatten und sich so ihr Gefühl, das Reich der Mitte zu sein, bewahrt haben. Und so schauen sie auch auf die Welt.


Foto: Richard Schuckman


Auch jetzt erlebt das Land in beispiellosem Tempo Umwälzungen: während ein Großteil der Bevölkerung im ländlichen Raum noch die Felder bestellt, sind an der Küste futuristische Millionenstädte und Megametropolen entstanden. Eine neue Mittelschicht erobert sich Wohlstand oder Reichtum und das höchste Gut des Landes ist die Bildung und Ausbildung des meist einzigen Kindes. Da die Sozialsysteme im Alter kaum Absicherung bieten, schultert jedes heranwachsende Kind mit Eltern und Großeltern gleich 6 Schicksale auf seinem Rücken, die es später mit zu versorgen hat – für die Heranwachsenden als auch für die Erziehenden eine enorme Last.

In diesem Umfeld sprießen nun die Waldorfschulen auf. In Beijing gibt es 2, eine hat bereits Klasse 3 oder 4, die andere – meine Gastgeber, haben erst die 1. Klasse und den zugehörigen Kindergarten. Die Schule liegt ca 30 km weg vom Stadtzentrum eingebettet in grüne Berge, die Lehrer sagen, es sei dort wunderschön. Ein paar Bilder der Einrichtung stelle ich hier schon mal ein:





Diese Kinder haben den Luxus, im Anblick von Bäumen groß zu werden. Peking hat, was den Umgang mit seiner Natur betrifft, eine recht extreme Geschichte (https://de.wikipedia.org/wiki/Pekingunter „Entwicklung der Wohnsituation“), die erst in den letzten Jahren korrigiert wird. Vor allem der tägliche Smog und die Olympiade hat da für ein Umdenken gesorgt.



Ich bin sehr neugierig, wie das dort werden wird. Als notorischer Einzelgänger, der am liebsten in der Stille lebt, der Natur lauscht und alleine seinen Gedanken nachhängt, wird das Verständnis des chinesischen Volkes von Gastfreundschaft eine der großen Herausforderung werden: ich habe jetzt erst entdeckt, daß es wie die Luft zum Atmen dazu gehört, einen Gast 24 Stunden mit einer sozial äußerst lebhaften und geräuschintensiven Rundumbetreuung zu beglücken, zu der auch öfters mehrstündige Essensgelage gehören: Essen ist für die Chinesen offensichtlich fast das Wichtigste im Leben und ihre Küche, die mit den deutschen Chinarestaurants fast nur den Namen gemein hat, ist nicht nt für ihre Vielfalt weltberühmt…  Na ja, und das mir: eigentlich kann ich ja auch 3 Monate von Döner und Obst leben!