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Zanskar River Crossing at Chilling

my travels > Trekking in the Himalayas > Ladakh, India





Die Zanskar-Überquerung bei Chilling




Der Zanskar durchbricht die Bergkette bei Chilling, 1300 Meter tiefer, aufgenommen unterhalb Dundunchen La Pass



Die Nordseite der indischen Himalaja-Hauptkette Ladakhs wird zu einem großen Teil durch den Zanskar entwässert, der auf seinem Weg von Ost nach West mehrfach den Namen wechselt (Malung Chu, dann Tsarap, der sich wiederum bei Padum mit dem Doda trifft und zum Zanskar wird), durch das gleichnamige Gebiet Zanskar fließt um sich zwischen Chilling und Leh bei Nimu dann in den Indus zu ergießen. Diese Tatsache erklärt die Unmengen an schnell fließenden Wassermassen, die in dem regenarmen Ladakh sonst gar nicht verstehbar sind. Und: Der Zanskar fließt deutlich schneller als der Indus. Bei Chilling durchbricht der ca 50 m breite Fluß Zanskar die Bergketten, die Zanskar vom übrigen Laddakh trennen, in einer gewaltig steilen Schlucht, die nicht bislang begehbar war. Aktuell sind dort Straßensprenger am Werk.

Zanskar, das "Land des weißen Kupfers" - seine Zerklüftetheit wird oben im Bildhintergrund gut sichtbar - wiederum ist berühmt dafür, daß es eine der am schwersten zugänglichen Regionen der Erde ist - der Reiseführer sagt lapidar, es sei deshalb nie von außen erobert worden. Was das heißt, wird mir 2007 beim Weg durch das Tsarap Tal deutlich, näheres dazu siehe dort. Im Sommer führen einige wenige Treckingrouten über hohe Pässe nach Zanskar, die jeweils nur wenige Monate offen sind. Dasselbe gilt für die Straße von Kargil nach Padum, der Hauptort. Im Winter ist der bei Chilling ca 50 Meter breite Zanskar zugefroren und für einige Wochen die einzige Möglichkeit, Zanskar erreichen oder verlassen zu können - von Padum aus ein 2-wöchiger Fußmarsch in ein Land, in dem die Temperaturen im Winter auf 40 °C Minus fallen.

Endlich ist es so weit und ich kann mich nicht mehr drücken: 2007 hatten wir noch einen enormen Umweg gemacht, um den Zanskar bei der Brücke zwischen Sumdachun und Choksti zu queren und dann einen unsäglichen "No-Name-Pass" (ev Palum?) heraufzuklettern, dessen Weg uns hinter den Ganda La (4900 m hoher Pass) wieder auf die Strecke ins Markhatal brachte (die direktere Strecke nach Shingo war mit Ponys nicht begehbar). Nun, 2009 aber, muß erstmals ein längerer Treck in die normale Jahresurlaubszeit eines Angestellten eingefügt werden - und damit lassen Höhenanpassung und Logistik nichts anderes zu.



Der Zanskar vor Nimu:









Ein kleiner Mitsubishi Bus aus Leh bringt uns zur Stahlseilgondel. Schon dieser Weg ist für meinen Indien- und treckungeübten Partner eine Herausforderung. Unser Bus ist hoffnungslos überladen mit Ausrüstung und Nahrung für 4 Mann und 3 Wochen Treck und ächtst sich durch die Schlaglöcher der vielfach unbefestigten Straße. Eingesperrt zwischen unserem Gepäck schaut Andreas hilflos zu, wie das kleine Busle dicht am Abbruch des schnellfließenden Flusses gefährlich hin- und her schwankt.








Eine freudige Überraschung gibt es am Ziel ja dann doch: Die Gondel wurde 2008 versetzt und mit ordentlichen Trägern in den Hang einzementiert. Das jedenfalls sieht vertrauenserweckend aus. Ihr Vorgänger sah aus wie rechts und links lose in die Erde gesteckt und mit Steinen befestigt.






Andreas geht auf die Gondel zu und stellt befriedigt fest, daß der kleine Wagen ja mit Stahlseilen befestigt sei. Ich richte mein Augenmerk mehr auf die Tatsache, daß der Boden der Gondel - der mich ja tragen soll - aus "na ja"- Holzbrettern besteht, von denen eines schon mächtig durchgebrochen ist, an der Stelle klafft ein ordentlich großes Loch.


Gondelbefestigungen seit 2008 bei Chilling




Eine weitere Erschütterung erwartet meinen Partner: Ich bin ja sonst eher mit Kartoffelsäcken unterwegs - nicht ganz sein Fall. Zu bemerken, daß das Gepäck beim Abladen vom Bus in Sekunden die Staubfarbe der umliegenden Landschaft annimmt - inclusive seines schönen High Tec Ortliebsacks - war eine hilfreiche schmerzhafte Einmal-Medizin: Das Wort Treck kommt wohl eben doch auch von Dreck. Wer hier mit dem Gedanken an einen Treck spielen sollte und das nicht aushält, sollte es lassen, zumindest in Ladakh.























Namgang in der Gondel

















Die Rösser am nächsten Tag auf der anderen Seite: sie waren mit Dundup über den Ganda La gekommen und nehmen hier unser Gepäck auf:







Hier nochmal groß: Der Zusammenfluß von Indus und Zanskar



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